2000-20041995-19991990-19941985-19891980-19841975-19791968-1974

2004

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Gundula - Solo für eine Krankenschwester

Sie war 23 damals, als wir sie 1981 kennenlernten: ein ansehnliches junges Weib, schwarzhaarig, groß, schlank, geschmeidig und temperamentvoll. Sie arbeitete als Krankenschwester in einem Feierabend- und Pflegeheim in Neubrandenburg und lebte mit „Puffi“, ihrer kleinen Tochter, allein. Bei den meisten Alten hatte sie ein Stein im Brett, wegen ihrer unkompliziert – selbstbewussten Lebensart, ihres schlagfertig-trockenen Humors. Unser Film hieß „Gundula – Jahrgang 58“. Er kam 1982 heraus und hat zu zahlreichen anregenden Diskussionsrunden über Moral und Politik, den Einzelnen und die Gesellschaft geführt; ausgelöst durch eine mutige Frau. „Eure Solo Sunny“, wie Konrad Wolf sie einmal achtungsvoll genannt hat. Das Leben nahm seinen Lauf. Gundula heiratete schließlich doch: den Vater ihrer Tochter, der auch der Chef der Band war. Gelegentlich hörten wir noch mal was von ihnen. Alles schien zu laufen… Aber es kam vieles zusammen, vor und nach der Wende. Es kam dicke: Der Hausbau und ein zweites Kind. Paule wird arbeitslos. Gundula will hoch hinaus, Beruf und Hobby miteinander verbinden. Falsche Ratgeber. Enttäuschungen über Menschen, existentielle Pleiten, Ehekrisen, Alkohol, Trennung von Paule, Absturz … Auch hier war sie nun wieder einen Zahn schärfer als normal. Es schien, als musste Gundula den schlechtesten Weg gehen …Im August 1999 dann eine Einladung zum 20jährigen Bühnenjubiläum von Gundula Augustin nach Priborn. Gundula ist wieder da. Lebt wieder zusammen mit Paule und ihren Kindern. Hat das finstere Tal verlassen. Steht wieder vor Publikum. Präsentiert als Gesangssolistin ihr neues Programm „Herbert Grönemeyer – Double live gesungen“. Fast 20 Jahre sind ins Land gegangen…

2003

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Ich habe alles außer Zirkus gemacht - Der Komponist Karl-Ernst Sasse

Hätte Bach Filmmusiken geschrieben? Möglich. Vivaldi? Auch möglich. Mozart? Gewiss. Sasse wurde ins zwanzigste Jahrhundert geboren und hat reichlich Filmmusiken geschrieben. Viele davon – schon zu DDR-Zeiten – auf einer „programmgesteuerten elektronischen Anlage zur Datenverarbeitung und -speicherung sowie zur Steuerung von Geräten und Prozessen“; einem Computer. 545 aller Genres sind es bislang. Berühmte Spielfilme, darunter: ‚Die Verlobte’, ‚Martin Luther’, ‚Sachsens Glanz und Preußens Gloria’, ‚Bahnwärter Thiel’, ‚Abschied vom Frieden’ und ‚Lotte in Weimar’.„Ich habe alles außer Zirkus gemacht!“ sagt Sasse – ein Vollblutmusiker von sanguinischem Temperament!Im Grunde genommen hat er sich fast überall mit Erfolg versucht: vom Ballett bis zur Militärmusik, vom Chanson über Kammermusiken, Chorwerke bis zum sinfonischen Werk…Mit Fug und Recht läßt sich sagen: Sasse ist einer der erfolgreichsten deutschen Komponisten seiner Zeit. Er prägte die Musik- und Filmbiennalen – vor allem in den Ostblockländern – unspektakulär aber doch nachhaltig. Vor allen Dingen in seiner Genrevielfalt.Ein Porträt zu seinem 80. Geburtstag.

2002

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Die großen Verführer - Auf den Spuren berühmt berüchtigter Lieder

Lieder sind ein Teil der Geschichte, einige haben sogar selbst Geschichte gemacht, indem sie mit ihrer Suggestivkraft die Massen beeinflussten. Ein Paradebeispiel dafür ist die Liebeserklärung des Dichters Hans Leip an eine gewisse Lilly Marleen, die ein Schattendasein in einem Lyrikband fristete, bis sie der Komponist Norbert Schultze vertonte und von Lale Andersen im Radio gesungen wurde. Es wurde berühmt – und gleichzeitig auch berüchtigt, weil es den Soldatenalltag im Krieg emotionalisierte und dadurch auch verharmloste. Janine Strahl und Peter Bause gehen den Spuren berühmter Lieder nach, die durch ihren geschichtlichen Kontext und Gebrauch bzw. Missbrauch berüchtigt wurden und besuchen die Schauplätze, die sowohl mit Entstehung als auch mit Wirkungsweise dieser Lieder eng verbunden sind. Ein Paradebeispiel ist das Kultlied der Jungen Pioniere in der DDR „Vom kleinen Trompeter“, das sowohl vom Rotfrontkämpferbund als auch von der SA mit dem jeweils zurecht gebastelten Text gesungen wurde. Für den von Joseph Goebbels in Auftrag gegebenen Durchhalte-Film „Die große Liebe“ mit Zarah Leander schrieb der unpolitische Textdichter Bruno Balz zwei Titel: „Davon geht die Welt nicht unter“ und „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“. An sich harmlose Texte – aber welche Wirkung hatten sie in der Endphase des zweiten Weltkriegs! 1930 dichtete der 17-jährige Pfadfinder Hans Baumann für ein katholisches Liederbuch das Marschlied „Es zittern die morschen Knochen“ – es wurde zu einem der wichtigsten Propagandalieder der Nazis, die den Refrain um ein einziges Wort veränderten – aus „Denn heute hört uns Deutschland und morgen die ganze Welt“ machten sie „Denn heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt“.

2002

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Kreuzkantor Roderich Kreile - Dresdner Knaben erobern die Welt

Roderich Kreile ist nun seit fünf Jahren einer von denen, die den Kruzianern zur Seite stehen, ja er trägt die Verantwortung. Er ist Leiter oder besser „Chef“ – Lehrer, Regisseur, Künstler. Ein Multitalent? Hat er – ganz in der Tradition der Kreuzkantoren – das Repertoire des Chores mit eigenen Kompositionen bereichert? Was kann, was muß, was sollte ein Kantor von seinen Vorgängern übernehmen? Hat er denn noch ein so genanntes Privatleben?Der heute 46jährige hat Kirchenmusik und Chorleitung in München studiert, war Kirchenmusiker an der Christuskirche und später Professor an der Musikhochschule in München. Er leitete zwei Hochschulchöre. Wurde Kirchenmusikdirektor, übernahm Einstudierungen mit dem Philharmonischen Chor in München. Arbeitete für namhafte Dirigenten wie Gerd Albrecht, Sergiu Celibidache, Lorin Maazel und war als Organist, Dirigent und Dozent für Chorleitung in vielen Ländern tätig.Roderich Kreile ist also weder Dresdner, noch Kruzianer. Er kommt aus der alten Bundesrepublik. Er hat keinen „Stallgeruch“. Muß man den haben, wenn man die Kruzianer erfolgreich führen will?Jedenfalls hat ihn ein berufenes Kuratorium vor fünf Jahren aus einer Schar guter Leute auserwählt. Warum gab es eigentlich noch nie eine Kreuzkantorin?

2002

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Hartmut Hennebach - der Gosenwirt

In der Gosenschenke in Leipzig-Gohlis ist es nicht besonders hell. Vermutlich kann man hier die Jahreszeiten nur an der Kleidung der Gäste erkennen. Das Auge geht spazieren, verweilt auf den Bildern, den Gegenständen. Hinterm Tresen. Der schlanke Mann mit der hohen Stirn und dem Oberlippenbart zapft Bier – nein!!! Gose. Der Mann ist gut gekleidet. Gar nicht wie ein Gastwirt. Wie kleidet sich ein Gastwirt? Will er ein typischer Gastwirt sein? Oder lieber ein Künstler – ein Lebenskünstler? Dr. Hartmut Hennebach ist der Gosenwirt. Er hat meistens ein paar schnelle Sprüche auf Lager. Eilt von Tisch zu Tisch. Setzt sich gelegentlich dazu. Oft ist ihm anzumerken, daß er dem Partner mit seinen Gedanken bereits drei Schritt voraus ist… und daß er darauf wartet, seine Schlagfertigkeit zu beweisen. Eben so wie die Leipziger nun einmal sind.Dabei ist er ein Zugezogener, gar kein Leipziger…Wer nichts wird, wird Wirt! Bei Dr. Hartmut Hennebach aber geht die Geschichte etwas anders. Dieser war was, konnte was. Schrieb zu DDR-Zeiten seine Dissertation zu dem geschmackvoll schönen Thema: „Die Voraussage der Belastungsempfindlichkeit und Fleischqualität beim Schwein mittels derFleischbiopsie“. Damit wollte der Veterinärmediziner Dr. Hennebach und hätte er mehr aus sich machen können. Jedoch: der Mensch denkt und der Staat lenkt! Sein damaliger Staat, der das, was dieser Mann konnte, eigentlich bitter nötig hatte, hinderte ihn aus kleinlichen Gründen daran, mehr daraus zu machen. Da spielte Hennebach nicht mehr mit und – wurde Wirt. Als er aber schließlich – nach dem ruhmlosen Untergang seiner prüden und ängstlichen Oberen hätte da weitermachen können, wo er aufzuhören gezwungen war, da wurde seine Spezialisierung nicht mehr gebraucht. Zu seinem Glück hatte er aber bereits am Ausschenken von Gose einen Narren gefressen und sein Auskommen gefunden. Eine deutscher Lebenslauf. Und dazu noch eine sächsische Tragikkomödie?

2001

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Zu Hause in Ostpreußen - Ein Dorf feiert Geburtstag

Es ist der 18. August 2001. Ein Fest wird gefeiert: Geburtstag. Die Initiative dazu ging vom umtriebigen Landwirt und Bürgermeister Zbigniew Latuszek aus. Borzynowo wird 666 Jahre alt. Es ist eine Mischung aus Straßen- und Angerdorf. Im Westen, Norden und Osten von Wäldern umgeben, satt-hügliges, gutes Land. Viele Quellen. Im Sommer heiß, im Winter bitter kalt. Nicht weit bis zur Ostsee. Vielleicht dreihundert Einwohner. Viele arbeitslos, einige arm. Man sieht es an den Häusern, den Höfen. Kein Konsum, keine Gaststätte. Zweimal am Tag der Bus. Morgens und abends. Die nächste größere Stadt neun Kilometer entfernt. Borzynowo liegt in Polen. Es war von den Kommunisten schon aufgegeben. Früher einmal hieß es Briensdorf und gehörte zu Ostpreußen. Das ist 56 Jahre her. Gäste und Gastgeber: Einst waren sie sich fremd, wurden wider Willen zu Feinden, dann zu Flüchtlingen. Manches hatten sie gemeinsam: Heimweh, Ängste, Argwohn und Vorbehalte und ein Heimatdorf, das die einen Borzynowo und die anderen Briensdorf nennen .Die Deutschen fuhren schon seit Jahren dorthin. Haben zunächst zurückhaltend und dann immer zutraulicher den Kontakt zu den Polen entwickelt. Nun feiern sie zum ersten Mal miteinander. Wird es schon bald so sein, daß sie wirklich gleichberechtigt im gemeinsamen „Haus Europa“ wohnen? Ein Teil der Polen hat seine Heimatorte in Litauen oder der Ukraine auch schon besucht. Aber in Deutschland, bei ihren deutschen Vorgängern, war noch keiner. Ein slawisches Sprichwort sagt: Wer auf die Erinnerung spuckt, hat keine Zukunft! Das gilt, was Briensdorf/Borzynowo betrifft, für Deutsche und für Polen. Sie helfen uns, in ihren Biographien zu lesen.

2000

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Hierzulande: Bunte Ehen

Ludmilla und Waldemar, Petra und Abdelghani, Andrea und Tokologo, Doris und Jorge, Hong Minh und Winfried. Ihre Liebe, ihre Beziehung begann so „normal“ wie viele andere hierzulande auch. Aber – sie ahnten schon, daß sie es nicht einfach haben würden unter den Mitmenschen, der Familie, den Freuden und Bekannten, den Kollegen…Sie leben unter uns. In Leipzig oder Berlin fallen sie nicht auf. Da, wo wir unsere neuen Filmpartner gesucht haben – in den kleineren Orten Thüringens, Sachsens und Sachsen-Anhalts – sind sie allen bekannt, gehören sie dazu – irgendwie. Wie sie dazu gehören wollen wir zeigen, in dem wir kleine Geschichten erzählen, wie ihre Liebe begann, sie ihr gemeinsames Leben gestalten. Schließlich wirken unsere Freunde wie Spiegel dieser Gesellschaft, in der „bunte Ehen“ eher selten sind. 5 Teile a 15 Minuten

2000

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Ein Mann, ein Wort, ein Wodka - Schilkins Schnapsideen

Diesem Mann verdanken wir Berliner, wir Deutschen heute den „Zarenwodka“: Sergei Apollonowitsch Schilkin. VEB Schilkin – zu DDR-Zeiten ein republikweit bekannter Name – produzierte für die Kenner „Schilkin-Wodka“, „Timm’s Sauren“ und andere alkoholische Köstlichkeiten. Was Schilkin bedeutete, wer dahinter stand, wussten damals die wenigsten. Sergei Apollonowitsch, 1915 unter der Zarenkrone in Petersburg geboren, wird als Kind Zeuge der Oktoberrevoltion und der ersten Jahre unter den Bolschewiki; emigriert mit den Eltern nach Deutschland in die Weimarer Republik; wird Gymnasiast in Berlin, später im Dritten Reich Student an der Technischen Hochschule in Berlin. Der Diplomingenieur für Maschinenbau wird eingezogen und als Major in einem Panzerregiment in Russland eingesetzt. Erkrankt und nicht kv gestellt, wird er vom Heereswaffenamt angefordert und noch in den letzten Monaten des Krieges einer der Spezialisten für den Bau der „Wunderwaffe“ V2 und Mitglied des Reichsforschungsrates. Nach dem Krieg ist er Dozent an der Technischen Universität Berlin. 1948 übernimmt er notgedrungen die Wodkafabrik des Vaters, gründet die Schilkin- KG. Unter Ulbricht wird daraus ein Betrieb mit staatlicher Beteiligung, unter Honecker ein Volkseigener Betrieb. Die Wende bringt ihm die Firma als Kommanditgesellschaft zurück. Nach der Reprivatisierung wird daraus die Schilkin GmbH & Co. KG Berlin. Der Schwiegersohn übernimmt den Laden und Sergei Apollonowitsch kann Rentner sein. Doch – von wegen Rente. Er hat Sehnsucht nach zu Hause, nach Petersburg. Im Ergebnis der ersten und weiterer Reisen wird er wenig später zu 50 Prozent Teilhaber der großen Weinfabrik Dagwino in Petersburg. Seit einiger Zeit kannst du nun auch auf dem Newski Prospekt bei „U SERGEJA“ Kaffee und Wodka trinken.Den größten Tag seines Lebens aber erlebt der Patriarch Schilkin wohl im Februar 1994, als er den „Zarenwodka“ auf den westdeutschen Markt „werfen“ kann. „Zarenwodka“ der Firma Schilkin, streng nach dem Originalrezept für die Zarenfamilie wieder in Petersburg destilliert.„Zarenwodka“, der unter den vielen Wässerchen als der Mercedes oder gar der Porsche gilt: Er ist das Aushängeschild der Berliner Firma Schilkin.Der Patriarch Schilkin, dessen vom Vater geerbter Wahlspruch „Dum spiro spero“ (hoffe, solange du atmest) lautet, überblickt seinen Lebensweg. Zum Ende hin wirkt er wie das Happy-End eines zeitgenössischen Märchens. Aber Sergei Apollonowitsch sieht ihn mit Humor, setzt pointiert seine Akzente und überrascht mit ungewöhnlichen Einsichten. Eine Jahrhundertgeschichte, erzählt vom eloquenten Zeugen Schilkin, angereichert mit zahlreichen Fotos und anderen Dokumenten der Familie sowie mit Ausschnitten der Filmarchive.

1999

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Ruth Hohmann Ein Leben für den Jazz

Auf den ersten Blick: eine ältere Dame, freundlich, bescheiden, ein wenig scheu vielleicht. Ruth Hohmann. Rentnerin und Großmutter. Sie hat zwei Töchter und sechs Enkelkinder. Sie ist Witwe. Ihr Mann, Heinz Hofmann, war Filmkritiker.Sie lebt in Berlin. Aufs Altenteil hat sie sich nicht zurückgezogen.Sie singt, sie jazzt. Zwei, drei Auftritte pro Monat, das ist die Regel.Sie geht zu ihren Fans an die Orte, wo sie schon immer auf sie gewartet haben und dorthin, wo sie sich nun nach der Wende treffen, um den Swing ins Blut zu kriegen.Mit ihrer Stimme, mit ihrer Ausstrahlung ist es vielleicht wie mit dem guten Wein…Sie war die erste Jazzsängerin der DDR und ist die Grande Dame des Jazz im Osten Deutschlands: „die Hohmann“!Jazz in der DDR – ein besonderes Kapitel der ostdeutschen Kulturgeschichte. Traurig, kleinlich-lächerlich, komisch und dennoch nicht tot zu kriegen, obwohl es im Verlauf der Jahre immer wieder „Mordversuche“ gegeben hat. Ihr vor allem und ihrer Lieblingsband, dem JAZZ-COLLEGIUM BERLIN, mit dem sie seit 1974 gemeinsam auftritt, ist dieser Film gewidmet. Die Hohmann feiert am 19. August 1999 ihren 68sten Geburtstag.

1999

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Die da in der Platte Geschichten aus Marzahn

Geschichten von Menschen. Spurensuche, Neuentdeckungen. Überblick und Einblicke. Ein zwanzig Jahre alter Dokumentarfilm und andere Zeugnisse. Das Haus, das „unsere“ Taktstraße damals gebaut hat. Bauarbeiter und Bewohner. Alteingesessene und neu Hinzugekommene. Soziale Hintergründe und Zusammenhänge. Sichtbar Altes, sichtbar Neues. Nicht nur die Platte hat sich entscheidend gewandelt. Geschichte und Gegenwart. Lebensgefühl, Wertvorstellungen und soziale/kulturelle Konflikte im Lauf der Zeit. Leben in Marzahn, einem Stadtteil, der so typisch für DDR-Verhältnisse ist und sich doch schon vital verändert hat und verändern wird.

1999

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Das Millionending: Angelika und ihr Clan

„Ein herzliches Willkommen hier in unserem schönen Schwarzatal, in Schwarzburg, im Hotel Schwarzatal. Ich nenn‘ mich die singende Wirtin vom Schwarzatal. Ich bin die Frau Schwarz.“ Angelika, eine schlanke Blonde in den besten Jahren, hat diesen flotten Spruch immer auf ihren Lippen, wenn sie die heißersehnten Gäste im Bus begrüßt.Noch nicht lange her, da war das ein Traum von ihr: ein eigenes Hotel mit Restaurant! Doch wo gab es das in der DDR? Die Wende brachte die Chance. Ein Hotel mit zwei Häusern und angeschlossenem Restaurant wurde zur Pacht ausgeschrieben.Angelika kannte das Objekt. Sie hatte als Kellnerin darin gearbeitet. Am nächsten Tag stand sie im Ring. Ihr Mann wußte: zurückhalten kannst du sie nicht! Angelika, als einzige aus dem Osten gegen sieben Männer aus dem Westen. Kapital, nennenswerte Rücklagen: Fehlanzeige. Deshalb zwei Jahre Kampf mit den Banken. Vorne rein, rausgeworfen, hinten wieder reingeschlüpft. Ehrgeiz, fachliches Können, das richtige Konzept und in diesem Fall, der Heimvorteil gaben schließlich den Ausschlag.Zu Weihnachten kam die Zusage der Banken. Mit 2000 Mark auf dem Konto begann sie die neue Karriere.Der Mann half ihr gelegentlich, glaubte aber noch immer nicht an ihren Erfolg. Die Mitarbeiter um so mehr.Noch gehört das Ganze der Bank. Angelika will es aber ganz haben.Und deshalb muß sie sich was einfallen lassen. Immer wieder aufs neue und Risiken wagen.Die Gäste in den Bussen, sie wollen nicht nur essen und trinken, sie wollen auch unterhalten sein. Angelika entdeckt beim Auftritt von Profis auf ihre Kosten: die bewegen ja nur den Mund, im Hintergrund läuft ein Band!? Sie beschließt: Das kann ich besser! Und so wird sie innerhalb kurzer Zeit bekannt als die Wirtin aus dem Schwarzatal.Für die Unternehmerin gibt es Arbeit rund um die Uhr: in der Küche helfen, Betten machen, Zimmer reinigen, Bier zapfen, Essen auftragen, singen, Tourismus-Messen besuchen, Werbung machen für den eigenen Traum.„Eine für alle, alle für eine!“ sagt’s und lacht. „Dennoch“, sagt sie, “ ich kann ruhig schlafen. In achtzehn Jahren gehört mir das Hotel!“

1999

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Hierzulande: Pfundskerle

Gibt es außer „Klassefrauen“ hierzulande auch Pfundskerle? Ja und zwar Manfred, den Raritätenmann, Willi, den Universellen, Jürgen, den Lanzbruder, Hans, den Idealisten und Carl-Heinz, den Baumpaten.

1999

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Hierzulande: Klassefrauen II

Regina, Heidi, Karen und Huong. 4 Teile a 15 Minuten

1998

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Nächstes Jahr in Deutschland - Eine ukrainisch-jüdische Familie

Die Bratslawskis Ruvin (49), Swetlana (47), und Genadi (16) sind Neu -Brandenburger. Sie kamen 1995 als „Kontingentflüchtlinge“ aus Cernowitz in der Ukraine nach Potsdam. Ihrer Nationalität nach sind sie Juden. Jüdisch ist ihre Religion. Sie entschieden sich für Deutschland. Für Potsdam entschied ein Los.Nun leben sie unter uns. Warum kamen sie ausgerechnet zu den Deutschen?Der Bauingenieur Ruvin ist jetzt Sozialarbeiter, er betreut neu aus den GUS-Staaten ankommende Immigranten. Die Bauingenieurin Swetlana ist nun Masseuse. Genadi besucht ein Gymnasium.Zwischen Potsdam und Cernowitz, wo die Heimat ist und Verwandte und Freunde leben, liegen zwei Grenzen; Hindernisse, wie es sie in Westeuropa nicht mehr gibt. Dort in Cernowitz leben Dmitri (23) und Swetlana (23), Sohn und Schwiegertochter. Auch sie wollen nach Deutschland, zu den Eltern, spätestens im nächsten Jahr. Gemeinsam mit den Neu-Brandenburgern fahren wir zu ihnen, wollen sehen, erleben, wie es ihnen ergeht, wollen begreifen, warum es sie ausgerechnet nach Deutschland zieht.

1998

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Ich bin ein Live-Man - Fips Fleischer

Ein Mann wird 75. Er hat sein Lebtag Musik gemacht. Ein Mensch mit dieser Vita, zudem noch ein Sachse, hat viel zu erzählen. Er war der Junge von der Stadtpfeife in Zschopau, der Schlagzeuger der Kurt-Henkels-Band, der Freund von Louis Armstrong, der Begleiter berühmter Interpreten wie Catarina Valente, Katja Ebstein, James Last, Frank Schöbel u.v.a. und er ist seit 52 Jahren der Ehemann von Uschi, der Chefin der „Kleinen Fleischerei“.Fips Fleischer hat Big Band- Geschichte im geteilten Deutschland, in Europa mitgeschrieben. Lebte im Osten Deutschlands, konnte – mußte mit seiner Band viel im Westen spielen, als die Grenzen noch nicht geschlossen waren. Neben Max Reger, Günther Gollasch, Paul Kuhn, Walter Eichenberg u. a. wird sein Name immer bestehen, ist schon Legende geworden. Johannes Filip Fleischer, seit langem „Fips“ genannt, ist vor allem ein geselliger Mensch, der die Unterhaltung in jeder Hinsicht liebt und fördert. Er hat sich die Fähigkeit bewahrt, pointiert anekdotisch und witzig zu erzählen.Der exzellente Musiker und Bandleader war immer Praktiker und Lehrer; zugleich aber unbestrittener Primas seiner Big Bands. Fips ist ein Sinnenmensch. Das Schlagzeug auf dem er Meister ist, bedeutet für ihn: Herz, Kopf, Erotik.Der bodenständiger Sachse ist oft ausgezogen, die Welt zu entdecken, immer aber wieder zurückgekehrt. Er hat geholfen, den Big-Band-Swing in der DDR in schwierigen Zeiten durchzuhalten, mit fulminantem Können und oft mit schweijkscher Ausdauer und List. Dabeisein hieß für ihn nicht gleich dafür sein. Ein Parteigänger war er nicht. Ein Widerstandskämpfer ist er aber auch nicht gewesen. „Meester“ sagen seine Musikanten zu ihm. Immer fühlt er sich als Mittler zwischen der Musik und den Zuschauern, achtet das Publikum hat es gerne, will es unterhalten, den Swing in die Herzen tragen. Er hat sich eine Fan-Gemeinde erspielt, die nach vielen Tausenden zählt. Wenn er am 2. Mai seinen Geburtstag feiert, kann er auf ein erfülltes Leben zurückblicken, in dem es auch oft wie auf einer Achterbahn zugegangen ist. Herzlichen Glückwunsch, Fips.

1998

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Die Olsenbande lebt in Stendal

Warum war, warum ist gerade die Olsen-Bande im Osten so populär? Tausend Fragen – tausend Antworten. Eine der Antworten bekommen wir in Stendal.Die Olsenbande lebt. Wo? In der Erinnerung der Leute. Vor allem in den neuen Bundesländern, der verflossenen DDR. Gut, zu DDR-Plan-Zeiten! Aber heute?Eine gute Woche lang waren wir Zeugen des Olsenbandenfiebers in Stendal/Sachsen-Anhalt, ausgelöst durch das Theaterstück „Die Olsenbande dreht durch“ von Thomas Dehler. Wir drehten auf den Straßen, während der Theaterproben, in einem Gymnasium, in einem Seniorenheim, während einer Modenschau, auf einer Ausstellung, mit dem deutschen „Olsenbanden-Fan-Club“ aus Thüringen und das unerwartete Auftauchen der Stendaler Olsenbande an verschiedenen Orten der Stadt und erlebten das Phänomen: die Bande hat immer noch gute Chancen – und nicht nur bei den Älteren.

1997

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Jedes Jahr ist Heuwetter 1997 - 1972 - 1963

Das Dorf Hohenselchow im Gartzer Bruch an der Oder, unweit von Schwedt und Stettin. Zweimal waren wir da: 1963, als die LPG ums Überleben kämpfte (das Material – ursprünglich gedacht als Teil einer umfassenden Betrachtung der Region, die sich im Zusammenhang mit dem Aufbau des „Petrolchemischen Kombinats“ in Schwedt gründlich veränderte – blieb im DEFA-Archiv erhalten), und 1972, als die LPG sich gemausert hatte und schwarze Zahlen schreiben konnte. Bei diesem zweiten Zeitschritt entstand auf der Grundlage des Archivmaterials der Film Heuwetter. Der Film errang auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival eine Silberne Taube und erhielt auf dem Festival in Oberhausen drei Hauptpreise. Abgesehen von einigen Kinovorführungen in der DDR, lief Heuwetter zweimal in der ARD. Das Fernsehen der DDR hat ihn nie gesendet.1997, fünfundzwanzig Jahre später, kehren wir in das Dorf zurück. Erneut erleben wir einen Umbruch, eine radikale Veränderung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse. Die LPG als Rückgrat des Dorfes existiert nicht mehr. Der Nachfolger, die „Agrar-Union“, stellt keine nennenswerte Größe dar. Viele alte Hohenselchower sind verstorben. Eine neue Generation ist herangewachsen. Arbeit in der Landwirtschaft gibt es nur für wenige. Mancher hat das Dorf verlassen. Einige ehemalige LPG-Mitglieder hatten den Mut und haben sich als Landwirte „wiedereingerichtet“. Andere sind aus dem Westen zurückgekehrt und haben sich auch als Nachkommen ehemaliger „Republikflüchtlinge“ wieder als Landwirte niedergelassen.

1997

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Hauff/Henkler: Die Show geht weiter!

Sie waren das Vorzeige-Schlagerpaar der DDR; erfolgreich, gutsituiert, geliebt und verwöhnt. Vielseitig und professionell traten sie auf mit Folklore, country musik, Songs und Stimmungsliedern. Mehr als 300 Titel in 22 Sprachen. Ihre eigene Fernsehsendung hieß „Das Notenkarussell“. In Topsendungen wie „Ein Kessel Buntes“ waren sie im Osten die Nummer eins. Nur wenige konnten so oft und so weit reisen. Sie fuhren gerne in der Rolle von „Botschaftern“ der DDR und sie brachten die begehrten harten Valuta mit. Dann kam die Wende, und es war aus mit ihrer Sonderstellung. Plötzlich standen sie auf dem größeren Markt und im Wettbewerb mit der cleveren Konkurrenz aus dem Westen. Zudem galten sie jetzt als „staatsnah“. Presse und Fernsehen haben sie geschnitten oder geschmäht. Das hat ihnen weh getan. Doch Hauff/Henkler gaben nicht auf. Deutsche Schlager sind gefragt. Sie traten wieder auf, zunächst ganz bescheiden. Inzwischen füllt sich der Terminkalender. Es sind vor allem „Mucken“, aber es gibt auch Dreharbeiten mit dem ZDF oder ein Wunschkonzert bei SAT 1. Im Oktober reisten sie nach Atlantic City/USA für 6 umjubelte Konzerte beim „Oktoberfest“ im teuersten Kasino der Stadt. Einst waren sie „ganz oben“. Sind sie nun wieder da?

1996

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Richard Baier - Zwischen den Fronten

Erst 1989, nach der Wende, hat Richard Baier angefangen, alles zu erzählen, was ihm geschehen ist. Als die Mauer fiel, die DDR unterging und mit ihr das staatlich verordnete Schweigegelübde, erst als die Angst von ihm wich und sich langsam ein noch kaum faßbares Gefühl von Befreitsein einstellte, als er endlich nach 40 Jahren die DDR verlassen und in seine Heimatstadt Kassel zurückkehren konnte, begann er zu berichten, wenn er denn dazu angeregt wurde. Erzählte seinen Angehörigen und Freunden immer mehr über die Gründe seiner langjährigen Haft in DDR-Gefängnissen, über die Jahre, in denen man ihn entwürdigt und gedemütigt hatte, über seine seelischen Schmerzen, seine Überlebenstaktik und seine Sehnsucht nach Gerechtigkeit, die er tief in sich begraben mußte, um Angehörige und Freunde nicht zu gefährden. Er, der sich schon immer für die Zeitgeschichte interessierte, konnte nun frei und ungehindert beginnen, die eigenen Spuren zu erforschen und sich an die Öffentlichkeit wenden. Das Leben von Richard Baier tangiert auf besondere Weise Schnittpunkte der deutschen Geschichte. Als junger Mann Volontär und Sprecher beim Großdeutschen Rundfunk, wird er später freiwillig DDR-Bürger und Chefredakteur der Zeitschrift „Der illustrierte Boxring“, gerät dann unschuldig in die Fänge des Staatssicherheitsdienstes, wird im „RIAS-Schauprozeß“ als „RIAS-Verbrecher“ zu dreizehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach dem Bau der Mauer mit Auflagen zu „Sühnemaßnahmen“ entlassen, kann er nicht zurück in seine Heimat, nach Kassel. Er jobt sich fortan durchs Leben: als Referent für Unterhaltungskunst, freiberuflicher Journalist, Reiseleiter und Mitarbeiter im Institut für Ernährung. Und immer beschäftigt er sich privat mit seinen historischen Forschungen. Wieder greift die Stasi zu. Das Urteil: Ein Jahr Gefängnis wegen „öffentlicher Herabwürdigung der DDR“. Danach Berufsverbot als Journalist. Bis zur Wende ist Richard Baier in verschiedenen Gaststätten in Potsdam tätig. Unser Film zeigt die Erfahrungen eines Mannes aus über fünfzig Jahren deutscher Geschichte. Es sind Erfahrungen aus dem untergegangenen Nazireich, dem Kalten Krieg und der geteilten Welt, eines Verfemten und Außenseiters der DDR-Gesellschaft, deren Feind er ursprünglich nicht hatte sein wollen.

1996

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Schalom, Genossen

Alice (74) und Gerhard (76) sind Berliner und haben in der DDR gelebt. Sie kommen aus dem Milieu der kleinen Leute, stammen aus jüdischen Arbeiterfamilien. Während des Naziregimes schlossen sie sich der jüdischen Widerstandsgruppe um Herbert Baum an. Buchstäblich in letzter Minute konnten sie 1939 dem Holocaust entkommen. Nach achtjährigem Aufenthalt in England kehrten sie 1947 nach Deutschland zurück, obwohl die Nazis die ganze Familie Zadek ausgelöscht hatten. Sie glaubten ein anderes, ein besseres Deutschland mit aufbauen zu können. Im Film erzählen Alice und Gerhard über sechs Jahrzehnte gemeinsamen Erlebens, über Liebe, Tragik, Mut, Verzweiflung, Glück, Zufall, Irritation und Enttäuschung. Es leben nicht mehr viele ihresgleichen, die solches berichten und auf unsere Fragen antworten können.

1996

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Spuren jüdischen Lebens in Brandenburg

In Zusammenarbeit mit dem Moses Mendelssohn Zentrum. (12 Teile) Jahrhundertelang haben die Juden unter den Deutschen gelebt. Aber ob im Schutz von Handelsstädten oder Fürstenhöfen, in der Monarchie, dem Kaiserreich oder der Weimarer Republik, ihr eigenständiges Leben und Auskommen war stets gefährdet, lebten sie doch unter dem Einfluß der christlichen Dogmatik und theologischen Judenfeindlichkeit: die christliche Tochter hatte ihre jüdische Mutter verleugnet und sich zur einzigen Wahrerin Israels und Besitzerin der göttlichen Verheißungen erhoben. Solchermaßen zu Feinden des „wahren“ Glaubens erniedrigt, konnte man die Juden anziehen oder abstoßen, physisch opfern oder Opfer von ihnen verlangen, sie bei Pogromen plündern oder morden, zu Wanderungen oder in Ghettos zwingen, ihnen schließlich für einige Generationen die Illusion ihrer Assimilation vorspiegeln, bis endlich ein Drittel ihres Volkes in deutschen Gaskammern und Krematorien enden mußte.Dabei hat kein anderes Volk kulturell einen solchen Eindruck auf die Juden gemacht wie die Deutschen. Es sei daran erinnert, daß die Alltagssprache der Juden Jiddisch – eigentlich Mittelhochdeutsch – war. Und als sie im Zeitalter der Aufklärung Ende des 18. Jahrhunderts wenigstens kulturell aus ihrem Ghetto herauskonnten, fanden sie den Anschluß an die europäische Kultur, erbrachten sie große Leistungen auf Gebieten wie Natur- und Geisteswissenschaften, Kunst und Kultur. Und ihre Sprache war Deutsch.So sind die Beziehungen zwischen Juden und Deutschen in der Geschichte der Menschheit wohl als einzigartig zu bezeichnen.Wenn wir heute ihre Spuren suchen, uns an sie erinnern, über sie und uns sprechen, tun wir das auf ihren Gräbern. Wir suchen diese Spuren, weil keines der beiden Völker, nicht die Juden und nicht die Deutschen, die Tragödie vergessen darf, die in Deutschland geschah.So viele, für jedermann sofort erkennbare Zeichen jüdischen Lebens gibt es ja nicht. Ein paar Grabsteine, die Reste eines Gebetshauses, einer Synagoge, hier und dort eine „Judengasse“ oder Stadtviertel, die einmal Ghetto waren, Kirchen- und Stadtchroniken…Weit mehr Zeugnisse finden sich dagegen in Gestalt von Villen und Wohnhäusern, öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern und wissenschaftlichen Instituten… Literatur und Dichtung, Theater, bildende Kunst, Natur- und Geisteswissenschaften zeugen von jüdischem Denken (Weisheit, Bildung, Phantasie, Humor…) Und die Geschichte hat Menschen hervorgebracht: große Persönlichkeiten wie auch namenlose „kleine Leute“…Es finden sich Sitten und Bräuche jüdischen Lebens und Glaubens, Worte und Klänge jüdischer Alltagskunst und jiddische Ausdrücke in der deutschen Alltagssprache…Aus den Erfahrungen dieses Mit- und Gegeneinanders von Juden und Deutschen reichen Spuren bis in unsere Gegenwart. Manche haben unsere Chronisten schon aufgezeichnet; andere müssen wir suchen.Mit unserer Dokumentation haben wir die große Chance, Zuschauer in Brandenburg, und hoffentlich auch darüber hinaus, für einen verschwiegenen oder verschütteten Teil deutscher Geschichte aufzuschließen, ihnen ein Bildungserlebnis mit hohem Unterhaltungswert zu vermitteln.

1995

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Wir und die Einheit (Teil 1) der Serie

Innenansichten aus dem Leben in der Bundesrepublik Deutschland. Facetten, Impressionen, Reflexionen im fünften Jahr der Einheit.Ein Traum ist wahr geworden. Wir leben jetzt in einem vereinten Deutschland. Nach den Euphorien des Anfangs aber haben wir – nicht ohne Mühe – lernen müssen, wieder miteinander zu leben, die Folgen der jahrzehntelangen Spaltung und der unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklung zu überwinden.Geteilt, zerstritten, entfremdet sind zwei Generationen nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland aufgewachsen. Sie müssen ihre Identität und ihre Zusammengehörigkeit finden, um endlich wieder frei und friedlich zusammenzuleben in einem geeinten Deutschland. eine Bestandsaufnahme der Verfassung von Deutschen im fünften Jahr ihrer staatlichen Vereinigung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Eine filmische Montage mit Ansichten und Erfahrungen, mit Larmoyanz und Optimismus, mit Reflexionen und Gefühlen von Persönlichkeiten aus ganz Deutschland, von Menschen verschiedener Generationen, unterschiedlicher Herkunft und Profession.

1994/1995

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Es begann in Eberswalde. Borgelt und Dengler - zwei deutsche Journalisten

In der Kleinstadt Eberswalde, bei ihrer Einschulung anno 1920, begann die Freundschaft zwischen Hans Borgelt und Gerhard Dengler und setzte sich nach dem Abitur in Berlin fort, wo sie bei Emil Dovifat Zeitungswissenschaft studierten, um Journalisten zu werden. Der Krieg riß sie auseinander. Dengler kapitulierte als Hauptmann in Stalingrad und arbeitete im Komitee Freies Deutschland mit. Borgelt wurde als Kriegsberichter Zensuroffizier in Paris. Nach dem Krieg standen sich beide in verschiedenen politischen Lagern in Ost- bzw. Westberlin gegenüber. Mit dem Bau der Mauer zerbrachen ihre Kontakte. Jahrzehnte später, nach der Wende, trafen sie sich wieder. Als Achtzigjährige bemühen sie sich um Verständnis für einander in der Erkenntnis: politisch stimmen wir nicht überein, aber können wir nicht trotzdem wieder Freunde sein? Der ORB hat sie bei ihren Gesprächen begleitet und ist mit ihnen an die Schauplätze ihrer Erlebnisse gereist, nach Stalingrad/Wolgograd, Paris und Bar-le-Duc. In Eberswalde lasen sie vor einheimischem Publikum aus ihren Autobiographien. Zu den Höhepunkten dieser 90-Minuten-Dokumentation gehören Ausschnitte aus einem 57 Jahre alten, wiederentdeckten und regenerierten Schmalfilm, der Borgelt und Dengler auf einer Motorradreise durch die Balkanländer zeigt. Mit diesem eigenwilligen Doppelportrait, das ohne Kommentar auskommt, ist den Autoren ein fesselndes Zeitbild im Sinne Richard von Weizsäckers gelungen, der geraten hat, die Deutschen aus Ost und West sollten sich gegenseitig ihre Lebensläufe erzählen, um ihre Entfremdung zu überwinden. Für herausragende Gestaltung

1994

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Schwarzer Mann, bring mir Glück

225 schwarze Männer in 111 privaten Betrieben des Regierungsbezirks Leipzig wirken mit ihrem alten Zunftspruch „EINER FUER ALLE – ALLE FUER EINEN“ und mit dem heiligen St. Florian als Schutzpatron gegen Feuergewalten zum Wohle ihrer Mitmenschen. Schornsteinfeger: oft hat der Sohn vom Vater das Handwerk übernommen. Es sind Männer, die die einzigartige Freiheit ihres Berufes über alles lieben; die ihre Stadt, das Dorf, ihr Land aus einer Perspektive sehen und erleben, die für unsereins nur in seltenen Fällen möglich ist. Im schwarzen Gewand, den Kehrbesen über der Schulter, meist mit dem Fahrrad unterwegs, sind sie im Alltag noch immer eine Attraktion, bleiben Respektpersonen und haben mit „unsereinem“ auch Begegnungen der besonderen Art, von denen im Film berichtet wird. Übrigens: verraten wird auch, warum Schornsteinfeger Zylinder tragen.

1993/94

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Christel, laß die Puppen tanzen

Christel, die pensionierte Lehrerin aus Bautzen, schwört darauf, daß der Tanz den Menschen von seinen Fesseln befreien kann. Unermüdlich versammelt sie Menschen jeden Alters um sich, um sie alle davon zu überzeugen.

1993

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Istvan Szabo

Porträt des berühmtesten ungarischen Film- und Theaterregisseurs. Den Hintergrund bildet die Inszenierung der Oper „Fürst Godunov „ in Leipzig.

1993

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Hellerau - Dornröschen

Hellerau, das ist nicht nur der Ort, aus dem die in der DDR so begehrten Schrankwände kamen, es ist auch die erste Gartenstadt, die nach der Jahrhundertwende während reformbewegter Zeiten in Deutschland entstand; ein einzigartiges soziales Gesamtkunstwerk, dessen Botschaft, Schönheit und Dimensionen noch heute bewundert werden können.In der Verbindung von Sozial- und Lebensreformen gelang seinerzeit die Synthese von Wohnen und Arbeiten in einer Gartenstadt, wurde ein „sittlicher Zustand“ geschaffen, in dem die Kunst als Teil des Sozialen möglich wurde. Für eine kurze, aber äußerst intensive Zeit war Hellerau ein Ort der Begegnung zwischen der mitteleuropäischen und der osteuropäischen Kultur, ein kulturelles Zentrum in Europa.Zwischen diesem Datum und dem heutigen Tage sind achtzig jahre vergangen. Jahre, in denen Hellerau mit seiner geistigen und materiellen Komplexität fast in Vergessenheit geriet. Mit den Reformbewegungen, mit denen das kulturelle Europa ins 20.Jahrhundert aufbrach, hatten weder die Nationalsozialisten noch die Kommunisten etwas im Sinne.Hat die Idee eines geeinten, multikulturellen Europa heute wieder eine Chance? Die politischen, ökonomischen und sozialen Probleme in den Ländern Osteuropas und im Osten Deutschlands werden einer zügigen Entwicklung hinderlich sein. Aber immer noch und wieder gibt es die Sehnsucht nach einem Leben mit Würde in Freiheit, die Fragen nach den Bedingungen für ein solches Leben, in einer Welt, in der die sozialen Konflikte sich verschärfen und den Alltag beherrschen, auch für die Bürger in Hellerau.Alltag und Geschichte. Geschichte im Alltag. Zu allen Zeiten war es so, daß Ideen von Menschen ausgingen und Menschen ihre Geschichte gestalteten. Das war vor achtzig Jahren so in Hellerau. Könnte es heute wieder so sein?

1993

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Ich war Bürger der DDR

„Das war die DDR“: Die lebendige, siebenteilige Dokumentation über den Zeitgeist und die Geschichte der DDR, die aus der Perspektive der Betroffenen erzählt wird. Vom Bürger bis zum ehemals mächtigen Politiker kommen Zeitzeugen zu Wort, die über den Alltag, Sorgen und Nöte, aber auch über Hoffnungen, die an den sozialen Staat geknüpft waren, berichten. Teil 1: „Ich war Bürger der DDR“ Hinter dieser Aussage verbergen sich Einzelschicksale unzähliger Menschen. Ehemalige DDR-Bürger berichten über Erlebnisse, Gefühle und ihre persönliche Haltung zur DDR und erzählen von den täglichen Versorgungsnöten sowie der Allmacht des Staates. Sie sind Zeitzeugen, die wichtige historische Ereignisse der DDR-Geschichte reflektieren, wie zum Beispiel den 17. Juni 1953, den Bau und Fall der Mauer, die Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 – schmerzhafte Prozesse und schicksalhafte Verwicklungen. Sie transportieren aber auch die Hoffnung, die an die Perestroika von Michail Gorbatschow geknüpft waren. Eine Collage von Geschichten und Geschichte – geschildert von Bekannten und Unbekannten.

1993

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Rainer Bach - Keep smiling

Der Karl-Marx-Städter (Chemnitzer) Cartoonist stellt sich vor.

1993

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In Fürsorge für das Volk

„In Fürsorge für das Volk“, Teil 3 der Serie „Das war die DDR“. Im Mittelpunkt dieses Films steht die Ära Honecker. Das sozialpolitische Programm der SED hieß „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“. So wurde von der Führung das enge soziale Netz von der Kinderkrippe bis zum Feierabendheim als Errungenschaft gefeiert. Wie sozial war der Staat wirklich?

1992

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Un die Mäuse sin mir - Fridel Hönisch

Porträt der großen alten Dame des sächsischen Humors.

1991/92

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Mittendrin - Der MDR stellt sich vo

Die Reportage zeigt den Sender in der Aufbauphase in den drei Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

1991

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Leb wohl Deutschland - Der lange Marsch der Roten Armee

Tag um Tag verlassen Angehörige der Roten Armee ihre Garnisionen, die meisten davon in Richtung Heimat. Sie haben einen Marschbefehl in eine ungewisse Zukunft, in eine Sowjetunion, in der Nationen im Hader miteinander liegen, wo die Wirtschaft zusammenbricht und es für viele von ihnen weder Wohnung noch Arbeit gibt. Einer von ihnen ist Oberstleutnant Nikolai Kurzew. Noch lebt er mit seiner Familie in einer Potsdamer Garnison. Nikolai ist der Enkel des legendären Generals Bersarin, des ersten sowjetischen Stadtkommandanten von Berlin nach dem Ende des 2.Weltkriegs. Der Film erzählt die Geschichte dieser Familie. Es ist auch die Geschichte des langen Marsches der Roten Armee von Moskau nach Berlin und zurück. Noch in diesem Jahr wird Nikolai Kurzew mit seiner Familie Deutschland verlassen. Sollen sie aus unserem Land gehen als Unterlegene und Gedemütigte oder verabschieden wir sie mit Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft in Europa, in dem die Deutschen diesmal eine versöhnliche und friedliche Rolle spielen?

1991

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Babelsberg. Glanz und Elend einer Filmstadt

Die Filmstadt im Herbst 1991. Vor 80 Jahren wurde sie gegründet. Im Februar 1912 entstand bereits der erste Film: „Der Totentanz“ mit Asta Nielsen.Acht Jahrzehnte Filmproduktion: das ist die Chronik von fast zweitausend Kinofilmen; das ist das optische Gedächtnis unserer Zeit; das sind Glanz und Elend eines Mediums, das unsere Sicht auf die Welt in diesem Jahrhundert so wesentlich mitgeformt hat. Hier an diesem Ort begegneten sich Generationen von Filmemachern, wirkten Meister der Kamera, des Wortes, der Montage, des Bühnenbilds, des Lichts, des Tons, des Tricks. Hier spielten die Stars, an die wir uns erinnern. Hier entwickelte sich der Film vom Dokument des Lebendigen zur perfekten Illusion einer erdachten Welt. Von der Bioscop, über die UFA bis hin zur DEFA wurden hier auch die Bündnisse geschlossen mit dem Geld und den jeweils politisch Mächtigen. Es entstanden Kunstwerke von hohem Wert und bleibender Wirkung; Filme, die ihre Zeit nicht überlebten und auch solche, für die man sich schämen kann.Babelsberg, das ist nicht nur die UFA, die UFA ist nicht nur Babelsberg. Aber Babelsberg sind auch fünfundvierzig Jahre DEFA. Wie so oft schon steht die Filmstadt in einer Misere, aus der sie einen Ausweg sucht; ein Grund auf die Geschichte zurückzublicken.Wir haben Zeugen dieser Zeit befragt: Filmpublizisten, Regisseure – Menschen, deren Leben mit dem Film, mit Babelsberg verbunden ist.Das für Deutschland so entscheidende Jahr 1989 begann die DEFA in Babelsberg mit dem Film „Der Bruch“ und beendete es mit „Coming-out“. Wird Babelsberg als Filmstadt erhalten bleiben oder wird sie untergehen?

1989/90

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Eine deutsche Geschichte. Wir haben die Mauer durchbrochen

Der Film entstand in den ersten Monaten des Jahres 1990, als die Berliner Mauer offen aber noch vollständig da war. Er zeichnet den Lebensweg von Ursula Lesekrug und Waltraud Block, von zwei Berliner Schwestern und ihren Familien nach. Die Hälfte ihres Lebens konnten die Schwestern gemeinsam verbringen, dann wurden sie gegen ihren Willen getrennt, weil von nun an die Mauer quer durch ihren Kiez verlief.Es ist eine Berliner, eine deutsche Geschichte, in der uns Ursula und Waltraud auch auf die vergangenen 45 Jahre zurückblicken lassen; Jahre, in denen der Spalt mitten durch unser Volk immer tiefer wurde, nicht nur Berlin und das ganze Land trennte, sondern auch Freundschaften, Familien entfremdete, auch unsere Nachbarn beeindruckte und Spuren hinterließ, die lange noch in uns zu finden sein werden. Beim Aufbau-Verlag erschien eine opulente Bild-Text Dokumentation.

1989

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Was wird aus mir... Ein Film über Jugendliche aus dem Ruhrgebiet

Der Film „Was wird aus mir?“ über arbeitslose Jugendliche in Katernberg/Essen Bundesrepublik Deutschland entstand Mitte 1989, konnte aber erst während der „Wende“, im Dezember 1989, im Fernsehen der DDR gezeigt werden. Einige der Oberen hatten ihn gefördert, andere dagegen nicht gewollt. Die Zeit, die Ereignisse, niemand nahm Rücksicht auf diese unnötigen Querelen. Schon bald waren auch wir Bürger der Bundesrepublik Deutschland und lebten in der bis dahin für uns fremden Realität. Mit einem Dokumentarfilm hatten wir sie „unseren Menschen“ nahebringen wollen. In der Annotation zum Film schrieben wir Mitte 1989: „Die Bundesrepublik Deutschland ist eines der reichsten Länder. Vielen geht es gut in diesem Land. Aber ein Drittel der Menschen hat es schwer, darunter viele Arbeitslose. Das gehört auch zur ‘Freien Marktwirtschaft’. Der Dokumentarfilm ‘Was wird aus mir?’ berichtet vom Schicksal junger Arbeitsloser aus Katernberg/Essen im Ruhrgebiet, von ihrem Schicksal in der ‘Losigkeit’ und darüber, wie sie es einrichten, um damit zurecht zu kommen.“

1989

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Siegfried Matthus

„Unser kleines Land kann stolz sein auf das, was es auf dem Gebiet der Musik, der Kunst überhaupt, leistet. Noch mehr: wir bringen Wesentliches in die Weltkunst ein, wir bestimmen das Niveau der Welt mit. Den Kontakt zur internationalen Musik müssen wir wahren im Sinne des so wichtigen Rückfließens von Werten und Erfahrungen, die wir zur eigenen Kontrolle benötigen.“ Siegfried Matthus, der dies sagt, hat nicht wenig zum inter¬nationalen Erfolg der DDR auf dem Gebiet der Musik beigetragen. Matthus ist Komponist und Propagendist. Nach Liedern und Songs schuf er bisher eine Reihe von Orchesterwerken, unter denen das „Responso” – sein zweites Orchesterkonzert – einen besonderen Rang einnimmt. Er komponierte sechs Opern. Die beiden letzten wurden bejubelte Erstaufführungen von internationaler Wirkung: „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ und „Judith“. 1986 hat er mit der Arbeit an der siebten Oper be¬gonnen, einem Auftragswerk der Hamburger Staatsoper unter Rolf Liebermann zum 200. Jahrestag der Französischen Revolution. „Graf Mirabeau“ wird – eine Seltenheit – am 14. Juli 1989 zu¬gleich an der Oper in Hamburg, an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin und in weiteren Hauptstädten Europas, darunter in Paris, uraufgeführt werden. Diesen schöpferischen Prozeß – die Entstehung einer zeitge¬nösischen Oper bis hin zu ihrer Uraufführung – begleiten wir mit der Filmkamera. Im Auftrag des Fernsehens der DDR entsteht ein Dokumentarfilmporträt des Komponisten, das zum 40. Jahrestag unserer Republik gesendet wird.

1989/90

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Den Wind auf der Haut spüren

Der Film stellt den heute 28jährigen Thomas Kahlau aus Potsdam-Babelsberg vor. Thomas ist seit einem Badeunfall im Sommer 1976 querschnittgelähmt. Er kann nur noch den Kopf bewegen. Er ist Sprachmittler, übersetzt aus dem japanischen ins deutsche. Er malt Bilder und arbeitet mit seinem Computer. Alles, war er führen will, führt er mit dem Mund: den Pinsel, den Filzstift, die Hilfen für den Computer, das Telefon, den elektrischen Rollstuhl. Sein alltägliches Leben und das seiner Eltern ist von einem strengen Rhythmus bestimmt, vom Kampf gegen Widrigkeiten, auch gegen falsches „Verständnis“ für seine Andersartigkeit. Es ist geprägt von der Liebe und der Toleranz der Familie, vom Kampf um Thomas Leben, in dem nichts, was ihn angeht, aus dem Bewusstsein verdrängt werden darf, in dem Mitleid nicht erwünscht ist.

1988

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Zwei Deutsche

Es gibt Bilder, die haben sich in das Gedächtnis der Menschen eingeprägt. Man kann sie zeitlich einordnen, und oft weiß man auch, wen und was sie darstellen, kann Geschichten über sie erzählen. Diese beiden Fotos aus den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges sind um die Welt gegangen: der blonde Junge im offenen Militärmantel, verzweifelt weinend, wie abwesend und noch erstarrt im Todesschrecken, und jener andere der glücklich lächelnde, strammstehende kleine Soldat, dem Hitler gönnerhaft die Wange tätschelt. Über 40 Jahre später haben DEFA-Dokumentaristen diese beiden Kindersoldaten gesucht und gefunden. Und sie haben sie dafür gewonnen, aus ihrem Leben zu berichten. Die Handlung beginnt in der Gegenwart und geht zurück bis in jene Tage, in denen die Bilder entstanden. Mit diesen beiden Fotos, dis bislang ein Eigenleben führten und für viele namenlos blieben – gleichsam Synonym für das „letzte Aufgebot“ – treten Hans-Georg Henke und Wilhelm Hübner aus ihrer Anonymität heraus.

1988

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Wie ein Fisch im Wasser

Der Film begleitet die Binnenfischer der Fischereiproduktionsgenossenschaft Tolense-See“ in Neubrandenburg bei ihrer schweren und schönen Arbeit in den Jahreszeiten. Der Film zeigt Interessenskonflikte und Versäumnisse bei der Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Er veranlaßte einen leitenden Mitarbeiter des Fernsehens der DDR zu dem mutigen Ausspruch: „Mit mir keine grüne Politik im Fernsehen der DDR!“

1986

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Das Zünglein an der Wahrheit

Der singende Buchhändler Rainer Schulze mit vielen Ideen und Plänen für eine lebendige Künstlerszene in seiner Heimatstadt Wernigerode.

1986

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Wenn man eine Liebe hat

Was geschieht in einem sozialistischen Betrieb, wenn er sein Profil entwickelt und seine Erzeugnisse pro Jahr um 35% erneuert? Wenn er auf dem hart umkämpften Weltmarkt seinen Platz erobern und halten muß? Für den erfolgsgewohnten Stammbetrieb des Werkzeugmaschinenkombinats „Fritz Heckert“ in Karl-Marx-Stadt war dies Mitte der achtziger Jahre eine Phase der Neubesinnung, der Bewährung, der Auseinandersetzung, der Vorschläge und Aktionen. Im Zentrum des Films stehen die jungen Monteure der Brigade „XI. Parlament“ mit ihrem Meister Detlev Kalweit. Wir lernen Leiter, Konstrukteure, Technologen kennen, erleben, wie sie ihre persönlichen Ziele aus denn allgemeinen Aufgaben ableiten. Wir interessieren uns für das Leistungsprinzip und den Wettbewerb. Erfahren, was die Entwicklung fördert und was sie hemmt. Wollen wissen, was die Heckert-Werker motiviert, sich dieser enormen Herausforderung zu stellen und welchen Wert ihr persönliches Engagement in der Gesellschaft hat. Die erste Vorführung erfolgte im Kombinat in Karl-Marx-Stadt. Anwesend war nur die Leitungsebene. Die Brigade – die ja im Zentrum des Films steht – war nicht eingeladen worden. Einhellige Meinung der Leitung: Der Film gehört verboten! Zusammengefasst: er ist parteifeindlich und geschäftsschädigend. Der Kombinatsdirektor stellte das nach Berlin durch. Zu Günter Mittag. (Mitglied des Politbüros der SED und für Wirtschaft zuständig). Nach vielen Diskussionen auf verschiedenen Ebenen erfolgte nach einem Jahr unter Auflagen (Schnitte + und Kommentare) die Freigabe.„Wenn man eine Liebe hat“ lief nie im Fernsehen der DDR. Der Versuch, die Geschichte weiter zu erzählen, schlug nach der Wende fehl. Arbeiter und Konstrukteure hatten Angst um ihre Arbeitsplätze. Wir fanden keinen Sender, der den Film finanziert hätte. Für einige wichtige Chefs des Kombinats war der Film nach wie vor partei- und geschäftsschädigend.

1985

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Roswitha Trexler

Porträt der Leipziger Sängerin. Dienstleistung der DEFA. Lief nur im WDR.

1984

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Renate Holland-Moritz

Das Porträt der „Kino-Eule“. Dienstleistung der DEFA. Lief nur im WDR.

1983/90

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...und der Mensch lebt auf der Erde

Porträt eines sächsischen Dorfes und seiner Bewohner. Zeigt Probleme der industriellen Landwirtschaft, konfrontiert mit eigenen Erfahrungen und Interessen der ansässigen Bauern. Nach der einzigen Aufführung 1983 im Kulturhaus in Meltewitz befanden örtliche Partei- und Staatsfunktionäre, daß der Film parteifeindlich sei und wollten den Bürgermeister Walter Erbe zwingen, sich auf der Stelle vom Film und von den Machern zu distanzieren. Walter Erbe hielt zum Film und seinen Autoren. Bis zum 17. Januar 1990. An diesem Tage mußte das Fernsehen der DDR den Film zum ersten Mal senden und den Beteiligten Gelegenheit geben, die Geschichte des Verbots vor laufenden Kameras und live zu erzählen.

1983

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Damit man sich auf uns berufen kann - Vladimir Pozner

Pozner war Zeitzeuge der Oktoberrevolution, Protege von Gorki, Freund und Helfer der emigrierten deutschen Schriftsteller in Frankreich, Mitbegründer des Leipziger Dokumentarfilmfestivals, Zeit seines Lebens Mittler zwischen Ost und West. Der Film zeichnet das Porträt des Schriftstellers, Filmemachers und Publizisten.

1981/82

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Gundula, Jahrgang '58

Porträt einer alleinerziehenden Mutter, Krankenschwester in einem Altersheim in Neubrandenburg, die nach Feierabend in einer Band Schlager singt.

1981

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Manchmal möchte man fliegen

Ein Film im Auftrag der „Berlin-Information“ (Bezirksleitung der SED Berlin) über ein junges, noch unerfahrenes Kollektiv junger Bauarbeiter unter der Leitung des Brigadiers Detlef Lademann; sie montieren in Marzahn Häuser in der Plattenbauweise. „Es sind junge Leute die erst beginnen, Erfahrungen zu sammeln und sich in der komplizierten Situation dieser Riesenbaustelle bewähren wollen. Bei ihnen klappt noch nicht alles im gewünschten Maße. Und doch haben sie ihren Anteil an der Verwirklichung des sozialpolitischen Programms der Partei. Wie erleben die Bedingungen, unter denen sie arbeiten müssen: industrielles Bauen bei jedem Wetter in drei Schichten. Der Erfolg ihrer Arbeit hängt in hohem Maße von der Qualifikation, der Moral jedes Einzelnen und von den kooperativen Beziehungen der Produktionsabschnitte des Kombinats ab… Hier geht es darum, wie junge Menschen, denen voll vertraut wird, ihre Erfahrungen als ‚Eigentümer an Produktionsmitteln’ erwerben.“ (Aus dem Expose) Im DEFA-Studio und vom Auftraggeber erfolgreich abgenommen und zum Internationalen Dokumentarfilmfestival (1981) nach Leipzig delegiert, dort mit einer Silbernen Taube ausgezeichnet, geriet der Film in die Schusslinie der FDJ. Ihr Zentralorgan „Junge Welt“ eröffnete eine Diskussion über das „Heldenbild in unserer Kunst“. Es folgten kontroverse Diskussionen nach etlichen Aufführungen mit unterschiedlichem Publikum. Pro und Contra hielten sich die Waage. Der Film wurde nicht verboten

1980/81

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Musikanten - Das Gewandhausorchester Leipzig

Dieser Film bringt dem Zuschauer im Fernsehen diejenigen nahe, die von Berufs wegen Musik machen; jene, die er entweder nur aus der Perspektive des Theater- oder Konzertbesuchers, oder als Hörer von Rundfunk, Schallplatten und Kassetten kennt, die ihm als akustischer Backround vom Film und Fernsehen oder gar nur vom Hörensagen bekannt sind. Er erlebt, wie das Instrument Orchester zum Klingen kommt und welche Menschen das bewirken.„Leben und Kunst sind nicht zweierlei“ hieß der Wahlspruch von Felix Mendelssohn Bartholdy. Der Film folgt dieser Aussage. Er zeigt die berufliche Spezifik des erstrebendwerten und schönen künstlerischen Berufs von Musikern. Er macht verständlich, dass Musik wichtig ist für das Wohlbefinden und dass sie schöpferische Kräfte freisetzen kann.Sieben Musiker – stellvertretend für 180 – stehen im Zentrum des Films. Es geht um ihren künstlerischen Wirkungskreis, ihre Herkunft, das Wie ihrer Arbeit, um ihre berufliche und private Sphäre, um die Stadt und das Land, in dem sie arbeiten. Und es geht um das Prestige von Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft. Insbesondere erlebt man den Gewandhauskapellmeister Kurt Masur, der auch ein staatlicher Leiter und Kulturpolitiker von hohem Rang ist. Der Zuschauer wird zur Reflexion seines eigenen Verhaltens zur Musik und zum Verständnis dafür angeregt, was Musik ist, wie sie etwas sagt und wie sie organisiert ist. Der Film macht auch deutlich, dass grundlegende Spielregeln im Musikprozeß, in der Herstellung, Verbreitung und Aufnahme von Musik sich nur langfristig verändern lassen, wenn alle Beteiligten unaufhörlich, engagiert, ehrlich und mit Freude daran arbeiten. Musizierhaltung und Praxis, die Persönlichkeit von Musikern im Zusammenhang mit Kunst- und Kulturpolitik und dem Weltbild werden transparent, so dass man begreift, wie wichtig die Musik bei der Erziehung von Gefühlen sein könnte.

1979

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...und das Weib sei nicht mehr untertan

Eine filmische Bestandsaufnahme in Sachen Gleichberechtigung auf dem Lande – angeregt von August Bebels Werk „Die Frau und der Sozialismus“.

1977

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Konrad Wolf

Konrad Wolf liebte es nicht, sich öffentlich zu präsentieren, gar zu spreizen. Das widersprach seiner Zurückgezogenheit, Nachdenklichkeit, Introvertiertheit. Um einen Porträtfilm über den Fünfzigjährigen zu drehen, bedurfte es einer besonderen Idee, eines Kniffs. Gitta Nickel und Wolfgang Schwarze fanden diesen Zugang, indem sie Wolf bei der Arbeit an seinem Film „Mama, ich lebe“ beobachteten: „Das war unsere Chance. Die einzige. Aus den Beobachtungen würde die Persönlichkeit Wolfs hervortreten, würde der Regisseur durch seine Haltungen, Handlungen, durch Aussagen von Freunden und Kollegen und eigene Reflexionen dem Zuschauer vertraut werden.“ Zu sehen ist Wolf am Drehort und am Schreibtisch. Seine Gesten und Blicke spiegeln ebenso wie die behutsam gesprochenen Worte seine Hoffnungen und Zweifel, das Ringen um künstlerische Lösungen und um das Publikum, die Sehnsucht nach menschlicher Vernunft. Fünf Jahre nach den Dreharbeiten starb Konrad Wolf.

1977

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Jung sein - und was noch?

Junge Schiffbauer von der Volkswerft in Stralsund geben bereitwillig Auskunft über ihren Alltag, über ihre Arbeit, ihre Wünsche, Werte und Sehnsüchte. Ein offenes, ohne Scheu vor Konflikten gestaltetes Porträt einer Arbeiterbrigade.Nach der ersten Voraufführung in Stralsund Versuch eines Verbots des Films durch Kreis-, Stadt- und Kombinatsleitung. Darauf folgend Stadtverbot für Stralsund, Drehverbot im Bezirk Rostock. Nach Intervention der Autoren und des Studios bei Kurt Hager (Politbüro der SED) organisiert dieser eine Vorführung vor Honecker in Wandlitz. Honecker genehmigt eine Sendung im Fernsehen der DDR.Wie später zu erfahren war, hatten einige Mitglieder der Brigade bis zur Wende persönliche Schwierigkeiten und Repressalien zu ertragen. Eine klärende Fortsetzung des Films nach der Wende scheiterte nun am Desinteresse von Fernsehsendern und der Angst der Kollegen von der Werft um ihre Arbeitsplätze.

197/77

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Die May

In Gesprächen und Beobachtungen wird ein differenziertes Porträt der Schauspielerin und Sängerin Gisela May gezeichnet. Der Film über Gisela May, der im Auftrag des Fernsehens der DDR entstand, ist der Versuch, ein Dokument nicht allein über ihre Arbeit zu schaffen, sondern „Die May“ in ihren schöpferischen Prozessen zu zeigen, auf der Höhe ihrer künstlerischen Laufbahn, immer nach neuen Aufgaben strebend. „Es heißt nicht Gisela May, es heißt „Die May“! Das ist uns ein Begriff, der Begriff des politischen Liedes und Chansons, wie er für uns einmalig ist“, sagte Paul Dessau über die Künstlerin.Über die Meisterschaft und das schauspielerische Selbstgefühl der May zu reflektieren ist nur eine Aufgabe. Der Film versucht deutlich zu machen, was Brecht über die Musik Eislers und ihre Wirkung auf die Zuhörer so ausgedrückt hat: „Ich habe oft bemerkt, wie das Singen und Hören Eislerscher Kompositionen weniger mimische Wirkung hervorruft als ganz bestimmte Haltungen. Das ist wichtig. Die Gesamthaltung ist revolutionär im höchsten Sinne. Diese Musik entwickelt bei Hörern und Ausübenden die mächtigen Impulse und Einblicke eines Zeitalters, in dem die Produktivität jeder Art die Quelle aller Vergnügen und Sittlichkeit ist. Sie erzeugt neue Kraft und Zartheit, Ausdauer und Wendigkeit, Ungeduld und Vorsicht, Anspruchsfülle und Selbstaufopferung.“Wie Gisela May an sich arbeitet, um diese hohen Ansprüche an ihre Kunst immer wieder neu zu erfüllen, will dieser dokumentarische Film sichtbar machen.Preis der internationalen Journalistenjury auf dem 14. Internationalen Fernsehfestival in Prag.

1975

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Träume leben - zum dreißigsten Jahrestag der DDR

1975

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Wir von ESDA

Eine Reportage ohne jeglichen Kommentar, getragen vom Dialog der Arbeiterinnen im größten Strumpfkombinat der DDR. Goldener Lorbeer des Fernsehfunks.

1975

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Das ist einfach mein Leben - Ljubow Andrejewna Lubtschenko

Erzählt von den Lebenshaltungen und -ansprüchen einer Frau, die seit zwanzig Jahren Vorsitzende einer Kolchose (landwirtschaftliche Genossenschaft) in Stary kotelna bei Shitomir in der Ukraine (Sowjetunion) ist. Preis der IdFF in Leipzig

1975

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...und morgen kommen die Polinnen

Polnische und deutsche Frauen bei der Arbeit im VEB Kombinat für Industrielle Mast (KIM) von Broilern (ostdeutscher Name für Hühnchen) in Storkow. Eine schwere, oft ekelerregende Arbeit, die erträglicher wird durch den freundschaftlichen und verständnisvollen Umgang miteinander. Die VR Polen wollte ebenso wie die DDR eine Kette von KIM im Lande errichten. Deshalb schickte man die Frauen zum Lernen in die DDR.

1974

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Paul Dessau

Porträt zum 80. Geburtstag des Komponisten Paul Dessau. Kein biografischer Abriss. Es werden punktuell Stationen seines Schaffens beleuchtet. So kann man den Komponisten bei den Proben zu seiner „Einstein“ -Oper an der Deutschen Staatsoper Berlin oder bei seiner engagierten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beobachten. Aussagen von Freunden und Künstlerkollegen ergänzen das Porträt.1975. Preis der Intervisionsjury und der internationalen Pressejury des Prager Fernsehfestivals. „Goldener Lorbeer“ des DDR-Fernsehens. Goldene Ehrennadel des Komponistenverbandes der DDR.

1973

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Wer, wann, weshalb kommt man zu Kindern?

1972/73

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Das Lachen soll euch nicht im Halse stecken bleiben. 2. Teil

Querschnitt durch die Unterhaltungskunst der DDR. Teil 2

1972

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Der Vertrag

Ein Lehr-Film im Auftrag des Zentralinstituts für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED (Berlin-Rahnsdorf).

1972

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Arbeitsmedizin und wissenschaftliche Rationalisierung

Ein Lehr-Film im Auftrag des Zentralinstituts für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED (Berlin-Rahnsdorf).

1972

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Heuwetter - Geschichten aus Hohenselchow 1972 und 1963

Zweimal im Verlauf von zehn Jahren waren wir über längere Zeit im Dorf Hohenselchow (bei Schwedt an der Oder), haben mit den Genossenschaftsbauern gesprochen, ihre Achtung erworben, sie mit der Kamera beobachtet, ihre Entwicklung über zehn wichtige Jahre miterlebt. Wir waren dabei in Stunden der Niederlage und des Ringens um die Existenz der LPG, um das Auskommen der Genossenschaftsmitglieder, aber auch in Zeiten des gesicherten Erfolges und des Beginns der Arbeit über die Dorfgrenzen hinaus. Geschichten aus Hohenselchow – 1963 und 1972 – erzählt von den Genossenschaftsbäuerinnen und -bauern Frieda und Ernst Franz, Hans Abraham, Fritz Krause und Werner Weiß und anderen aus diesem Dorf. Sie öffnen uns den Blick für ihre vielfältigen Beziehungen zum Dorf, zu den Familien, der Landschaft, der genossenschaftlichen Entwicklung. Silberne Taube in Leipzig. Preis der Internationalen Jury des Deutschen Hochschulverbandes. Preis der AID. Preis der Jury der Jungsozialisten auf den 10. Westdeutschen Kurzfilmtagen in Oberhausen. Durfte bis zum Ende der DDR wegen kritischer Position zur Agrarpolitik nicht im Fernsehen der DDR gezeigt werden.

1972

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Das Lachen soll euch nicht im Halse stecken bleiben. Unterhaltsames aus der DDR

Querschnitt durch die Unterhaltungskunst der DDR. Mit Gisela May, Manfred Krug, Chris Doerk und Frank Schöbel, dem Lyrik-Song-Club, Herbert Roth und seiner Instrumentalgruppe, Günther Fischer und seinem Quintett, Monika Hauff und Klaus Dieter Henkler, dem DT 64 und dem Kabarett

1971

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Lehmanns Kinder

Hannelore Lehmann ist Direktor für Ökonomie im Kombinat NARVA und Abgeordnete der Volkskammer. Neben der Verantwortung im Kombinat hat sie noch für einen Haushalt mit zwei schulpflichtigen Kindern zu sorgen. Der Film zeigt, wie sie beiden Aufgaben gerecht wird. Ohne große Begründung durch das Fernsehen der DDR wurde der Film nicht zugelassen und verboten.

1971

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Ergonomische Komplexanalyse

Ein Lehr-Film im Auftrag des Zentralinstituts für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED (Berlin-Rahnsorf).

1971

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Zeit für Entscheidungen

Der Film beobachtet die Realisierung der Grundsatzentscheidung, die nach dem VII. Parteitag für Böhlen gefallen war. Umstellung von Braunkohlenverarbeitung auf Erdölverarbeitung. Die Gedanken und Arbeitsmethoden des Leiters des Kombinats, Prof. Dr. Mahrwald, seine Beziehung zu den Brigaden bilden einen wesentlichen Bestandteil des Films.Ein Film im Auftrag des Zentralinstituts für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED, Berlin-Rahnsdorf.

1971

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Brigadefest in Oberspree

Luise Körbel kam vor mehreren Jahren als ungelernte Arbeiterin zum VEB NARVA. In einer Arbeitsgemeinschaft von Neuerern arbeitete sie als einzige Frau zusammen mit 12 Männern. Sie hatte wesentlichen Anteil an der Einführung einer neuen Technologie in ihrem Arbeitsbereich. Ursprünglich wollte Luise Körbel nur ein Jahr in der Produktion tätig sein. Sie arbeitet noch heute (1971) im Werk.

1971

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Im Schnellzug nach B.

Anneliese Strauch, Abteilungsleiterin im Direktorat Forschung und Entwicklung des VEB Kombinat NARVA stand vor einigen Jahren vor einem für ihr Leben entscheidenden Problem: Erziehung des gerade schulpflichtig gewordenen Kindes oder eigene berufliche Weiterbildung. In einem ausführlichen Gespräch erfahren wir von Annelise Strauch ihre Beweggründe und Haltungen für ihre Entscheidung, ihre Wünsche und Ziele für ihre Weiterentwicklung.

1970/71

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Im Prüfstand. Ein Film über wissenschaftliche Arbeitsorganisation. Ein Lehrfilm.

In zwei ausgewählten Produktionsbereichen des Landmaschinenkombinats

1970

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Partei und EDV (Arbeitstitel)

Ein Lehr-Film im Auftrag des Zentralinstituts für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED (Berlin-Rahnsdorf). Die Produktion mußte abgebrochen werden. Man wollte den Film nicht mehr haben.

1970

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Gedanken, Gesichter, Gespräche - mit Karl Heinz Martini

Karl Heinz Martini – einer der Pioniere beim Aufbau des Erdölverarbeitungskombinats in Schwedt/Oder – stellt sich den Fragen dreier Interviewer (Karl Gass, Karl-Heinz Jakobs, Wolfgang Schwarze). Sie wollen wissen wie er den hohen Anforderungen eines Leiters gerecht werden und seine Aufgaben erfüllen kann, wie er Konflikte austrägt und seine Kollektive führt. Am Tag der Sendung läßt Erich Mückenberger – Erster Sekretär der Bezirksleitung der SED im Bezirk Frankfurt/Oder – den Film ohne Angabe von Gründen verbieten und vernichten.

1970

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Der Oktober kam ...

Ein Film anläßlich des 20. Jahrestages der DDR. Die Werktätigen der Republik haben unter der Führung der SED einen Staat geschaffen, der zu seinen Freunden die Länder mit der progressivsten Gesellschaftsordnung zählt. Vertreter dieser Staaten nehmen an den Feierlichkeiten teil, zu denen die Bevölkerung mit den Repräsentanten der Regierung und der SED zusammen gekommen sind.Darstellungen wirtschaftlicher Erfolge verbinden sich mit denen der neuen Lebens- und Denkweisen einer Generation, die so alt ist wie ihr Staat. Karl Gass hat die Oberleitung bei dem Film „Der Oktober kam“, an dem die Regisseure Gitta Nickel, Jürgen Böttcher, Volker Koepp, Peter Rocha, Peter Ulbrich und Alexander Ziebell mitarbeiten.

1969

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Anno populi - Im Jahr des Volkes

Der Film ist eine umfangreiche Dokumentation über das Jahr 1949. Er läßt den schweren und neuen gesellschaftlichen Anbeginn eines betrogenen Volkes nach dem Krieg erleben. Der Zuschauer erfährt in überzeugenden Bildern vom Umdenken und Anderswerden der Menschen damals.

1968/69

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Hier und dort - Mit Künstlern der DDR im Ausland

Künstler der DDR stellen das kulturelle Leben der Republik in verschiedenen Ländern Europas vor. Im Film sind mehrere gestalterische Ebenen vereinigt: Sequenzen der echten Reportage, Beobachtungen, Interviews. Die einzelnen Interviews geben Auskunft über die Künstler und ihre Persönlichkeit. Die Künstler sprechen über ihr politisches und gesellschaftliches Engagement, über ihre nächsten Gastspiele und über ihre künstlerische Auffassung. Ein Film im Auftrag des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR (Berlin)